Zielstellung des Projekts ROMOBIL
Das Ziel des Projekts ROboterassistierte MOBILisierung von Patienten mit Tests in Kliniken (ROMOBIL) ist die Konzeption, die Entwicklung und die Untersuchung eines medizinisch wirksamen roboterassistierten Gangtrainingsprogramms, welches explizit im Laufen des Patienten und auch ohne Nutzung von UAGS das Gleichgewicht und die Balance schult (als Beitrag zur Sturzprävention), die Koordination (als wichtiger Trainingsaspekt für vor allem Patienten mit neurologischen Krankheiten) und den Muskelaufbau (als Voraussetzung für einen eigenständigen Alltag) fördert.

Bei vielen Krankheitsbildern – im orthopädischen, neurologischen und onkologischen Bereich – ist es das Ziel, Patienten derart zu mobilisieren, dass sich präoperativ aus einer Schonhaltung heraus oder krankheitsbedingt entwickelte Bewegungsabläufe wieder normalisieren, z.B. infolge einer Arthrose oder Spastiken nach Schlaganfall. Im Kontext geriatrischer Patienten sollen diese zudem wieder leistungsfähig in ihren Bewegungen für den eigenen Alltag werden.
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Therapeuten stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, um den Gangablauf der Patienten zu analysieren und mittels bspw. Gleichgewichtsübungen, Koordinationsübungen und gezieltem Muskelaufbau den Gangablauf in Richtung physiologischeres Gangbild zu fördern und zu trainieren. Üblicherweise erhalten die Patienten von therapeutischem Personal nach der Erläuterung der speziell für sie passenden Gangübungen zumeist auch unter Nutzung von Gehhilfen, Hinweise und Empfehlungen zur Durchführung von Eigentraining für Zeitfenster, in denen keine Therapien mit Therapeuten stattfinden. Ob die Patienten in dieser Zeit tatsächlich trainieren und die Übungen exakt ausführen, bleibt offen. Für den Patienten selbst sind aber auch im Eigentraining für einen Therapieerfolg Korrekturempfehlungen unumgänglich, da nur so vorhandene Gangfehler korrigiert und Fehlbelastungen vermieden werden.

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Ein interaktiver Trainingsroboter ermöglicht den Patienten ein assistiertes Eigentraining, die damit nicht nur unabhängig von der Präsenz eines Therapeuten üben, sondern auch vom Roboter Korrekturempfehlungen samt positivem Feedback erhalten: Trainingsfehler werden so vermieden, der Therapiefortschritt verstärkt. Diese Art des Eigentrainings führt zu einem „kontrollierten“ Training mit der Chance auf schnellere Rehabilitation und Wiedereingliederung und trägt gleichzeitig zur Entlastung des therapeutischen Personals bei. Die positive Wirkung eines solchen Trainingsroboters im Eigentraining konnte bereits nach hüftendoprothetischen Operationen in einer kleinen eigenen Nutzerstudie [Röhner 2021; Scheidig 2021] im Rahmen des von Thüringen geförderten Projekts „Roboterassistiertes Gangtraining in der orthopädischen Rehabilitation“ (ROGER 2016-2019) gezeigt werden.



